Einen Sitzsack selbst zu nähen bedarf nur geringer Fähigkeiten
im Umgang mit einer Nähmaschine. Einige Voraussetzungen sollte
diese Maschine allerdings in jedem Fall erfüllen. Da es sich um
einen strapazierfähigen Stoff handeln sollte, der
selbstverständlich mit doppelt genähten Nähten versehen sein
muss, kann man am besten mit einer Jeansnadel zu Werke gehen,
die den Stoff auch in doppelter Lage mühelos durchdringen
sollte.
Daraus lässt sich bereits schließen, welcher Art Stoffe für
einen Sitzsack besonders geeignet sind. Jeansstoffe
beispielsweise oder Cord, wenn man es gerne etwas weicher mag
oder Wildleder und Kunstleder für die edlere Version des
Sitzsackes sollten es schon sein. Bei der Verarbeitung von Leder
benötigt man dann aber die noch stabilere Ledernadel für die
Nähmaschine. Mancher Zeitgenosse hat es vielleicht gerne auch
abwaschbar. Dann dienen Duschvorhänge oder Wachstuchdecken als
Grundlage für den Sitzsack und er kann auch gefahrlos auf der
Terrasse und im Garten zum Einsatz kommen.
Nun geht es ans Werk. Stabiler Zwirnsfaden in der passenden
Farbe zum Stoff hält die Teile perfekt zusammen. Nun muss man
sich über die Größe Gedanken machen und eine Pappvorlage
erstellen. Drei gleichgroße Dreiecke und ein rundes Bodenteil
geben dem Sitzsack die klassische Form und den Anblick eines
Sackes. Die Dreiecke werden an den Längsbahnen rechts auf rechts
zusammengelegt und die Nähte geschlossen. Zur Sicherheit näht
man alle diese Nähte doppelt. Nun wird der Boden passend
ausgeschnitten. Wenn die drei Teile flach aufeinander gelegt
werden, kann man den Durchmesser des Kreises leicht ermitteln.
Dieser Kreis wird nun an die offenen Seiten angesteckt und
festgenäht. Eine etwa 30-40 cm große Lücke, in die ein
Reißverschluss eingearbeitet werden kann, erleichtert später das
Einfüllen des Füllmaterials.
Auf den Reißverschluss sollte aus Gründen der gelegentlichen Reinigung nicht verzichtet werden. Dann muss das Füllmaterial in einem Plastiksack zwischengelagert werden, denn ein gefüllter Sitzsack passt in keine Waschmaschine. Es sollte sich dabei um einen feinen Kleiderreißverschluss handeln. Am Punkt an dem die Dreieckspitzen zusammenlaufen, muss besonders auf Dichtigkeit geachtet werden. Wer seinen Sitzsack später transportieren möchte, der näht eine dicke Kordel an beiden Enden mit in eine der Seitennähte, die hinterher als Tragegriff fungieren können.
Ist der Reißverschluss eingenäht, wendet man den Sitzsack auf die rechte Seite. Die Füllmaterialien sind vielseitig. Styroporkügelchen gibt es heute im Fachhandel in verschiedenen Stärken. Diese lassen sich mit einem Papiertrichter zu zweit leicht in den Sitzsack füllen. Auch Schaumstoffflocken, die nicht zu groß sein sollten, eignen sich als Füllung. Die Füllung darf beim Zusammenpressen nicht mehr allzu sehr nachgeben, damit die Benutzer nicht zu nah am Boden sitzen. Auch mit Reiskörnern kann ein solcher Sitzsack gefüllt werden, aber ab einer gewissen Menge ist das wohl genauso kostspielig wie der Kauf von speziellem Füllmaterial. Wer lange genug Styroporchips von Verpackungen sammelt, der kann auch diese für eine Füllung nutzen.
Sind alle Nähte dicht, dann darf an keiner Naht etwas von der Füllung austreten. Bei doppelt genähten Nähten kann man aber davon ausgehen, dass der Sitzsack in jeder Lage strapazierfähig ist. Wer ganz sicher gehen will, der näht zwei identische Sitzsäcke, wobei der Innere dann ohne Reißverschluss gearbeitet werden kann, denn im Reinigungsfall kann er direkt aus der äußeren Umhüllung genommen werden, die dann problemlos gewaschen werden kann.
Man sollte Styroporfüllungen übrigens nie in der Nähe von elektrischen Geräten einfüllen, denn sie laden sich elektrisch auf und eine Entladung kann den empfindlichen Geräten erheblichen Schaden zufügen.
Natürlich kann man Sitzsäcke
auch in quadratischer oder runder Form oder wie einen Schlauch
herstellen, aber dann ähneln sie doch eher gefüllten Sitzkissen
und werden dem Begriff „Sitzsack“ nicht mehr gerecht. Die
Vorgehensweise ist aber mit der hier festgehaltenen identisch.